Zahnarzt Berlin Schöneberg

Funktionsdiagnostik (Schienentherapie)

Leiden Sie unter wiederkehrenden Kopfschmerzen oder haben morgens eine verspannte Kaumuskulatur?

Tun Ihnen morgens manchmal alle Zähne weh und der Mund geht nicht mehr so ganz auf?

Die Funktionsdiagnostik des Kauorgans bezieht sich auf die Untersuchung und Bewertung der Funktionen des Kiefergelenks, der Kaumuskulatur und der Zähne. Ziel ist es, mögliche Störungen oder Dysfunktionen zu erkennen und zu behandeln. Hier sind einige wichtige Aspekte der Funktionsdiagnostik des Kauorgans:

  1. Anamnese: Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde führt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, um Informationen über seine Symptome, Schmerzen, Kieferbewegungen und andere relevante Faktoren zu sammeln.
  2. Klinische Untersuchung: Der Arzt untersucht das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur und die Zähne, um mögliche Anzeichen von Dysfunktionen zu erkennen. Dazu gehören Beobachtung der Kieferbewegungen, Abtasten des Kiefergelenks, Prüfung der Muskelfunktion und Beurteilung der Zahnstellung.
  3. Röntgenaufnahmen: Zur weiteren Beurteilung des Kauorgans können Röntgenaufnahmen des Kiefers angefertigt werden. Sie helfen, strukturelle Probleme wie Arthritis, Kiefergelenkdiskusverlagerungen oder Knochenveränderungen zu erkennen.
  4. Instrumentelle Diagnostik: Es gibt verschiedene instrumentelle Methoden zur Funktionsdiagnostik, wie beispielsweise die Aufzeichnung der Kieferbewegungen (Kiefergelenksregistrierung), die Messung der Muskelaktivität (Elektromyographie) oder die Messung der Kontaktpunkte zwischen den Zähnen (Okklusionsanalyse).
  5. Funktionsanalyse: Anhand der gesammelten Daten kann eine detaillierte Funktionsanalyse durchgeführt werden. Dabei werden Kieferbewegungen, Muskelfunktion, Zahnkontakte und andere Parameter bewertet, um mögliche Fehlfunktionen zu identifizieren.
  6. Diagnose und Behandlungsplanung: Aufgrund der Funktionsanalyse kann der Arzt eine Diagnose stellen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Dies kann die Anpassung der Zahnstellung, die Behandlung von Kiefergelenksproblemen, die Physiotherapie der Kaumuskulatur oder andere Maßnahmen umfassen.

Die Funktionsdiagnostik des Kauorgans ist wichtig, um Dysfunktionen frühzeitig zu erkennen und angemessene Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen. Durch eine gezielte Therapie können Beschwerden wie Kiefergelenkschmerzen, Einschränkungen der Kieferbewegungen oder Zahnprobleme effektiv behandelt werden.

Es könnte daran liegen, dass Sie nachts mit den Zähnen knirschen oder pressen:

Beim Bruxismus (Zähneknirschen oder Zähnepressen) werden leere Kaubewegungen ausgeführt und es wirken dabei Kräfte von 480 kg/cm. Beim entspannten Menschen wirken lediglich Kräfte von 40 kg/cm. Auch besteht ein Unterschied in der Länge des Zahnkontaktes. Im normalen Fall haben die Zähne in 24 Stunden im Durchschnitt 15 Minuten Kontakt, nämlich beim Kauen und Schlucken. Beim Zähneknirschen oder Zähnepressen (Bruxismus) sind es dahingegen 45 Minuten. Dadurch kann es zu einer ganzen Bandbreite von Folgen kommen.

Hierzu zählen die übermäßige Abnutzung der Zähne, chronische Zahnschmerzen sowie die Lockerung oder das Absterben einzelner Zähne. Nicht selten sind chronische Kopf-, Kiefergelenk- oder Nackenschmerzen unangenehme Folgen des Bruxismus. Zu guter Letzt können irreparable Schäden am Kiefergelenk entstehen.

Nicht immer sind die Ursachen eindeutig. Zu den mechanischen Auslösern gehören Zahnfehlstellungen, zu hohe Füllungen, Zahnlücken im Seitzahnbereich oder ein unbrauchbar gewordener Zahnersatz. Ein Besuch beim Zahnarzt kann hier Abhilfe schaffen, denn mechanische Ursachen lassen sich meistens leicht korrigieren.

Aber auch „die Mechanik“ des übrigen Skelettsystems hat Auswirkungen auf das Kausystem. So kann z.B. ein Beckenschiefstand zu Kiefergelenkproblemen führen. Daher arbeiten wir mit erfahrenen Physiotherapeuten zusammen, um Ihnen ganzheitlich helfen zu können.

Auch seelische Auslöser können zum Zähneknirschen führen. Hierbei können der Alltagsstress oder auch tiefer liegende psychische Probleme die Ursache sein. Sehr häufig besteht eine Kombination aus mechanischen und seelischen Ursachen.

Damit die Zähne und das Kausystem keinen weiteren Schaden nehmen, empfehlen wir dem Patienten eine Aufbiss- oder Entspannungsschiene. Diese wird an Hand von Kieferabdrücken aus Kunststoff hergestellt und überwiegend nachts getragen. Dadurch werden Muskeln, Gelenke und der Zahnschmelz geschont und das Kausystem wieder ins Gleichgewicht gebracht. Häufig sind weitere Behandlungsmaßnahmen notwendig, damit es langfristig zum Erfolg kommt.

Bei Kindern ist das Zähneknirschen ganz normal, denn sie müssen während des Zahnwechsels die Feinabstimmung des Zusammenbisses zwischen oberer und unterer Zahnreihe auf diese Weise herstellen. In vielen Fällen allerdings dauert das Zähneknirschen länger als der Zahnwechsel, so dass bei jedem zweiten Zwölfjährigen Knirschschäden an den Zähnen bestehen. Für Eltern gilt deshalb, dass sie öfter mal in den Schlaf ihres Kindes hineinlauschen.

Zähne knirschen
Schienentherapie