Muss sich ein Zahnarzt mit Zahnzusatzversicherungen beschäftigen oder ist dies nicht alleine Aufgabe der Patienten?
Ein Zahnarzt muss sich nicht verpflichtend mit Zahnzusatzversicherungen beschäftigen, da diese in erster Linie eine Angelegenheit zwischen Patient und Versicherung sind. Dennoch gibt es einige praktische Überschneidungen:
- Aufgabe des Patienten
- Der Patient ist selbst dafür verantwortlich, ob er eine Zahnzusatzversicherung abschließt und welche Leistungen diese umfasst.
- Er muss die Versicherungsbedingungen kennen (Wartezeiten, Erstattungshöhen, Ausschlüsse) und die nötigen Unterlagen einreichen.
- Rolle des Zahnarztes in der Praxis
- Der Zahnarzt stellt die Befunde, die Behandlungsplanung und die Kostenvoranschläge (Heil- und Kostenpläne) bereit. Diese Dokumente sind in der Regel Voraussetzung, damit die Versicherung prüft, ob und in welchem Umfang Kosten übernommen werden.
- Viele Patienten fragen den Zahnarzt oder sein Team um Rat, z. B. welche Leistungen medizinisch notwendig sind, wie die Abrechnung läuft oder welche Unterlagen die Versicherung erwartet.
- Manche Praxen bieten sogar Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen oder beim Einreichen der Pläne an, um den Patienten den Prozess zu erleichtern.
- Keine Beratungspflicht zu Versicherungsprodukten
- Ein Zahnarzt darf rechtlich keine Versicherungsberatung im engeren Sinne leisten, da dies dem Versicherungsvermittler vorbehalten ist.
- Er kann also nicht empfehlen, welche Zahnzusatzversicherung „die beste“ ist oder welchen Tarif ein Patient wählen sollte.
Zusammengefasst:
Ein Zahnarzt muss sich nicht aktiv mit Zahnzusatzversicherungen auseinandersetzen. Seine Aufgabe ist die medizinische Behandlung und die Erstellung der notwendigen Unterlagen. Die eigentliche Versicherungsauswahl und Vertragsbeziehung liegen beim Patienten – Unterstützung durch die Praxis ist aber im Alltag sehr hilfreich und wird oft erwartet.