18. Mai 2018

18.05.2018- Kopfweh der besonderen Art / Migräne mit Aura / von Christine Vetter

18.05.2018- Kopfweh der besonderen Art / Migräne mit Aura / von Christine Vetter, zm 108, Nr.7, 1.4.2018

Migräne mit Aura:

In etwa zehn Prozent der Fälle geht dem Kopfschmerz eine „Aura“mit fokalneurologischen Symptomen voraus. Die Patienten geben dabei häufig optische Halluzinationen wie das Sehen von bunten Farben oder Lichtblitzen oder ein Flimmern vor den Augen an. Außerdem kann es zu Missempfindungen (Kribbeln), zu Taubheitsgegefühlen etwa in den Armen und Beinen sowie zu Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen kommen. Die Phänomene der Aura treten in aller Regel vorübergehend und vor den Kofschmerzen auf. Sie halten meist eine halbe bis eine Stunde an und bilden sich in der Kopfschmerzphase komplett zurück. Die Aura manifestiert sich dabei nicht zwingend vor jeder Migräneattacke, es können sich abwechselnd akute Attacken mit und ohne Aura entwickeln.

Bei der Migräne mit Aura ist ebenso wie bei der atypischen Migräne laut DMKG eine fachärztlich-neurologische Untersuchung erforderlich und gegebenenfalls zusätzlich eine zerebrale Bildgebung mittels Kernspintomographie.

Behandlung:

Die Behandlung einer akuten Migräneattacke erfolgt in aller Regel medikamentös: Bei einer leicht- bis mittelgradigen Schmerzintensität raten die Experten zur Einnahme peripher wirksamer Analgetika, respektive nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR). Empfohlen werden die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Metamizol und Naproxen. Die Einnahme sollte erfolgen, sobald sich das Auftreten der Migräne abzeichnet. Etwa szehn Minuten vor dem Analgetikum sollte zudem ein Antiemetikum wie Metodopramid oder Domperidon genommen werden, um der Übelkeit entgegenzuwirken und die Resorption des Analgetikums zu verbessern.

Bei schweren Migräneattacken oder nicht ausreichender Wirksamkeitder genannten Wirkstoffe ist die Einnahme eines selektiven Seretonin-1B/D-Rezeptorantagonisten, also eines Triptans, angezeigt. Die früher gebräuchlichen Ergotaminpräparate gelten heute als weitgehend obsolet und kommen lediglich bei lang andauernden Attacken in niedriger Frequenz zum Einsatz.

Bei den Triptanen gibt es inzwischen eine Vielzahl verschiedener Präparate, die sich hinsichtlich des Wirkstoffs und der Applikationsform unterscheiden. Als Wirkstoffe sind Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan verfügbar. Sie unterscheiden sich zum Teil in ihrer medizinischen Wirksamkeit, ihrem Wirkeintritt und iin ihrer Wirkdauer, so dass die Medikation der individuellen Beschwerdesituation angepasst werden kann. Dies gilt umso mehr, als einzelne Präparate in verschiedenen Darreichungsformen verfügbar sind – etwa zur oralen, nasalen, rektalen oder auch subkutanen Applikation sowie als Schmerztablette. Zu beachten ist, dass Triptane nur an maximal zehn Tagen im Monat eingenommen werden dürfen, und dass manifeste Herz- Kreislauf- Erkrankungen eine Kontraindikation darstellen.

So, nächstes Mal geht hier weiter mit der Frage, was man vorher tun kann, um die Attacke zu lindern bzw. hinauszuzögern.

Liebe Grüße von Jochen Steuerwald, Zahnarzt in der Eisenacher Straße 85 in Berlin-Schöneberg.

 

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