20. April 2020

20.4.2020 / aus der Zahnarztpraxis Dr. Jochen Steuerwald in Berlin-Schöneberg / DGZMK · PatienteninformationWissenschafft Gesundheit1/2Ab wann, wie oft und warum muss mein Kind zum Zahnarzt gehen?

DGZMK · Patienteninformation Wissenschafft Gesundheit 1/2
Ab wann, wie oft und warum muss mein Kind zum Zahnarzt gehen?

Ein weiteres Ziel der ersten zahnärztlichen Kontrolltermine ist, dass Ihr Kind das zahnärztliche Sprechzimmer kennenlernt und dabei gute Erfahrungen macht. Das trägt wesentlich dazu bei, eine vertrauens-volle Beziehung zum Zahnarzt zu entwickeln, die sich auf jeden Fall positiv auswirkt, wenn einmal Behandlungen erforderlich werden sollten. Finden sich bei 3-Jährigen oder noch jüngeren Kindern schon kariöse Milchzähne, dann besteht für diese Kinder auch künftig ein erhöhtes Kariesrisiko. In diesen Fällen müssen der Behandlung der Kariesdefekte besonders intensive vorbeugende Maßnahmen folgen. Wenn die Milchzähne Ihres Kindes im Alter von ca. 3 Jahren vollständig in die Mundhöhle durchgebrochen sind, lassen sich in manchen Fällen bereits zu diesem Zeitpunkt Abweichungen der Zahnstellung erkennen.Besondere und rasche zahnärztliche Behandlung ist auch nötig, wenn Zähne durch einen Unfall verletzt wurden.Wenn bei Ihrem Kind eine zahnärztliche Behandlung erforderlich ist, dann sollten Sie sich bemühen, keine eigenen Ängste auf das Kind zu übertragen. Es sollten keine falschen Versprechungen gemacht werden, wie: „Es wird nur nachgeschaut“. Wenn dann aber an diesem Tag doch eine Behandlung nötig wird, ist das für Ihr Kind, aber auch für Sie und den Zahnarzt eine schlechte Situation. Besser ist es zu sagen: „Der Zahnarzt zeigt und erklärt Dir alles; er hilft Dir, damit Deine Zähne gesund werden“. Es ist auch falsch, mit dem Zahnarztbesuch zu drohen. Ferner sind Ankündigungen größerer Geschenke für gute Mitarbeit beim Zahnarzt nicht dazu angetan, dass das Kind lernt, den Besuch beim Zahnarzt als normal und selbstverständlich einzuordnen. Mit Lob und anerkennenden Worten sollte dagegen nicht gespart werden.Bei Kindern im Schulalter zielt die regelmäßige zahnärztliche Betreuung vorrangig auf die Gesunderhaltung der bleibenden Zähne. Neu durchgebrochene Zähne sind besonders kariesgefährdet. Vor allem die großen Mahlzähne (Molaren) können durch eine Versiegelung der Rillen und Grübchen auf den Kauflächen wirksam vor Karies geschützt werden. In manchen Fällen kann die Versiegelung auch bei anderen Zähnen oder bei Milchzähnen erforderlich sein. Das zweite wesentliche Anliegen bei Kindern im Schulalter ist die Überwachung und Steuerung des Zahnwechsels und der Gebissentwicklung sowie gegebenenfalls die rechtzeitige Überweisung zum Kieferorthopäden.Deshalb sollte Ihr Kind so früh wie möglich mit der täglichen Mundhygiene sowie dem Zahnarztbesuch vertraut gemacht werden. Das Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste vom ersten Milchzahn an ist ein wirkungsvolles Vorgehen, um Karies zu verhindern. Weitverbreitet, aber falsch ist die Meinung, dass Milchzähne nicht beson-ders beachtet werden müssten, da sie ohnehin bald durch die bleibenden Zähne ersetzt werden würden. Ein gesundes Milchgebiss ermöglicht die Nahrungsaufnahme und ist zum Sprechen lernen und auch zum Lachen Ihres Kindes erforderlich. Außerdem sind gesunde Milchzähne eine wichtige Grundlage für ein gesundes bleibendes Gebiss, und vor-zeitiger Milchzahnverlust kann weitreichende negative Folgen haben, z. B. den falschen Durchbruch der bleibenden Zähne.In ähnlicher Weise wie die kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen werden für Kleinkinder zahnärztliche Vorsorgetermine emp-fohlen. Hierzu wird Sie der Kinderarzt gezielt zum Zahnarzt verweisen. Der erste Termin liegt schon im 6. bis 8. Lebensmonat. Sinn und Schwerpunkt des frühzeitigen Zahnarztbesuchs liegen vor allem in der Vorsorge und Früherkennung. Vorbeugen ist immer besser als Heilen!Ihr Zahnarzt wird Sie bei den ersten Vorsorgeterminen über wichtige zahnmedizinische Prophylaxemaßnahmen informieren. Dazu zählen insbesondere Hinweise auf die Gefahren des Flaschennuckelns, die Beratung über funktionsgerechte Schnuller, Tipps zur zweckmäßigen Ernährung, zur Handhabung der Zahnbürste beim Kleinkind und zur Anwendung von Fluoriden.Gleichzeitig lässt sich aus der Gebissuntersuchung und der Kombination bestimmter Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten in der Familie das individuelle Risiko Ihres Kindes bestimmen, Karies zu bekommen. Bei erhöhtem Kariesrisiko werden diese Zusammenhänge den Eltern erläutert. Sollten bereits beginnende Zahnschäden zu erkennen sein, so können die geringen krankhaften Veränderungen zu diesem frühen Zeitpunkt noch rechtzeitig gestoppt werden. In Abhängigkeit vom Zahnbefund und dem Kariesrisiko Ihres Kindes werden regelmäßige Kontrolltermine in variablen Abständen, z.B. viertel- bis halbjährlich, angeraten. Der Zahnarzt kann jedoch vor-übergehend je nach Situation auch kürzere Untersuchungsabstände vorschlagen.Regelmäßige, in frühester Kindheit einsetzende Zahnpflege und zahnärztliche Betreuung sind wichtige Voraussetzungen für die lebenslange Zahngesundheit.

„Die Inhalte dieser Patienteninformation wurden sorgfältig geprüft und nach bestem Wissen und frei von wirtschaftlichen Interessen erstellt. Dennoch kann keine Verantwortung für Schäden übernommen werden, die durch das Vertrauen auf die Inhalte dieser Patienteninformation oder deren Gebrauch entstehen. Wir weisen darauf hin, dass unsere Patienteninformationen den persönlichen Arzt-Patientenkontakt nicht ersetzen können und Sie sich bei konkreten Fragen weiterhin an Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt wenden sollten.“PraxisstempelHerausgeber: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. Liesegangstraße 17 a40211 DüsseldorfTel.: 0 211/ 61 01 98-0 Fax: 0 211/ 61 01 98-11 info@dgzmk.de www.dgzmk.deDie Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK) ist die wissenschaftliche Dachorganisation der Zahnmedizin in Deutschland. Sie repräsentiert über 30 Fachgesellschaften und Arbeitskreise. Ihr gehören heute rund 20.000 Zahnärzte und Naturwissenschaftler an. 2/2DGZMK · PatienteninformationWissenschafft GesundheitBei Jugendlichen entwickeln sich vor allem an den Kontaktflächen benachbarter Zähne neue Kariesdefekte. Das lässt sich durch eine zweck-mäßige Zahnzwischenraumhygiene, am besten mit Zahnseide, verhindern. Der Zahnarzt oder seine Mitarbeiter zeigen und erklären dem Jugendlichen die Handhabung dieser speziellen Hilfsmittel.Mit elterlicher Unterstützung und durch regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen des Kindes wird die Basis für eine lebenslange Mundgesundheit gelegt. Das Kind bzw. der Jugendliche lernen all-mählich, eigene Verantwortung für die Zahngesundheit zu übernehmen. Kariesschäden können nicht vererbt werden. Deshalb hat jeder Heranwachsende die Chance, mit Unterstützung durch die zahnmedizi-nische Prophylaxe die eigenen Zähne ein Leben lang gesund zu erhalten. Prof. U. Schiffner, HamburgDeutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde, DGKiz0 4/2 017www.dgkiz.de

DGZMK · PatienteninformationWissenschafft Gesundheit1/2Ab wann, wie oft und warum muss mein Kind zum Zahnarzt gehen?Ein weiteres Ziel der ersten zahnärztlichen Kontrolltermine ist, dass Ihr Kind das zahnärztliche Sprechzimmer kennenlernt und dabei gute Erfahrungen macht. Das trägt wesentlich dazu bei, eine vertrauens-volle Beziehung zum Zahnarzt zu entwickeln, die sich auf jeden Fall positiv auswirkt, wenn einmal Behandlungen erforderlich werden sollten. Finden sich bei 3-Jährigen oder noch jüngeren Kindern schon kariöse Milchzähne, dann besteht für diese Kinder auch künftig ein erhöhtes Kariesrisiko. In diesen Fällen müssen der Behandlung der Kariesdefekte besonders intensive vorbeugende Maßnahmen folgen. Wenn die Milchzähne Ihres Kindes im Alter von ca. 3 Jahren vollständig in die Mundhöhle durchgebrochen sind, lassen sich in manchen Fällen bereits zu diesem Zeitpunkt Abweichungen der Zahnstellung erkennen.Besondere und rasche zahnärztliche Behandlung ist auch nötig, wenn Zähne durch einen Unfall verletzt wurden.Wenn bei Ihrem Kind eine zahnärztliche Behandlung erforderlich ist, dann sollten Sie sich bemühen, keine eigenen Ängste auf das Kind zu übertragen. Es sollten keine falschen Versprechungen gemacht werden, wie: „Es wird nur nachgeschaut“. Wenn dann aber an diesem Tag doch eine Behandlung nötig wird, ist das für Ihr Kind, aber auch für Sie und den Zahnarzt eine schlechte Situation. Besser ist es zu sagen: „Der Zahnarzt zeigt und erklärt Dir alles; er hilft Dir, damit Deine Zähne gesund werden“. Es ist auch falsch, mit dem Zahnarztbesuch zu drohen. Ferner sind Ankündigungen größerer Geschenke für gute Mitarbeit beim Zahnarzt nicht dazu angetan, dass das Kind lernt, den Besuch beim Zahnarzt als normal und selbstverständlich einzuordnen. Mit Lob und anerkennenden Worten sollte dagegen nicht gespart werden.Bei Kindern im Schulalter zielt die regelmäßige zahnärztliche Betreuung vorrangig auf die Gesunderhaltung der bleibenden Zähne. Neu durchgebrochene Zähne sind besonders kariesgefährdet. Vor allem die großen Mahlzähne (Molaren) können durch eine Versiegelung der Rillen und Grübchen auf den Kauflächen wirksam vor Karies geschützt werden. In manchen Fällen kann die Versiegelung auch bei anderen Zähnen oder bei Milchzähnen erforderlich sein. Das zweite wesentliche Anliegen bei Kindern im Schulalter ist die Überwachung und Steuerung des Zahnwechsels und der Gebissentwicklung sowie gegebenenfalls die rechtzeitige Überweisung zum Kieferorthopäden.Deshalb sollte Ihr Kind so früh wie möglich mit der täglichen Mundhygiene sowie dem Zahnarztbesuch vertraut gemacht werden. Das Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste vom ersten Milchzahn an ist ein wirkungsvolles Vorgehen, um Karies zu verhindern. Weitverbreitet, aber falsch ist die Meinung, dass Milchzähne nicht beson-ders beachtet werden müssten, da sie ohnehin bald durch die bleibenden Zähne ersetzt werden würden. Ein gesundes Milchgebiss ermöglicht die Nahrungsaufnahme und ist zum Sprechen lernen und auch zum Lachen Ihres Kindes erforderlich. Außerdem sind gesunde Milchzähne eine wichtige Grundlage für ein gesundes bleibendes Gebiss, und vor-zeitiger Milchzahnverlust kann weitreichende negative Folgen haben, z. B. den falschen Durchbruch der bleibenden Zähne.In ähnlicher Weise wie die kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen werden für Kleinkinder zahnärztliche Vorsorgetermine emp-fohlen. Hierzu wird Sie der Kinderarzt gezielt zum Zahnarzt verweisen. Der erste Termin liegt schon im 6. bis 8. Lebensmonat. Sinn und Schwerpunkt des frühzeitigen Zahnarztbesuchs liegen vor allem in der Vorsorge und Früherkennung. Vorbeugen ist immer besser als Heilen!Ihr Zahnarzt wird Sie bei den ersten Vorsorgeterminen über wichtige zahnmedizinische Prophylaxemaßnahmen informieren. Dazu zählen insbesondere Hinweise auf die Gefahren des Flaschennuckelns, die Beratung über funktionsgerechte Schnuller, Tipps zur zweckmäßigen Ernährung, zur Handhabung der Zahnbürste beim Kleinkind und zur Anwendung von Fluoriden.Gleichzeitig lässt sich aus der Gebissuntersuchung und der Kombination bestimmter Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten in der Familie das individuelle Risiko Ihres Kindes bestimmen, Karies zu bekommen. Bei erhöhtem Kariesrisiko werden diese Zusammenhänge den Eltern erläutert. Sollten bereits beginnende Zahnschäden zu erkennen sein, so können die geringen krankhaften Veränderungen zu diesem frühen Zeitpunkt noch rechtzeitig gestoppt werden. In Abhängigkeit vom Zahnbefund und dem Kariesrisiko Ihres Kindes werden regelmäßige Kontrolltermine in variablen Abständen, z.B. viertel- bis halbjährlich, angeraten. Der Zahnarzt kann jedoch vor-übergehend je nach Situation auch kürzere Untersuchungsabstände vorschlagen.Regelmäßige, in frühester Kindheit einsetzende Zahnpflege und zahnärztliche Betreuung sind wichtige Voraussetzungen für die lebenslange Zahngesundheit.

„Die Inhalte dieser Patienteninformation wurden sorgfältig geprüft und nach bestem Wissen und frei von wirtschaftlichen Interessen erstellt. Dennoch kann keine Verantwortung für Schäden übernommen werden, die durch das Vertrauen auf die Inhalte dieser Patienteninformation oder deren Gebrauch entstehen. Wir weisen darauf hin, dass unsere Patienteninformationen den persönlichen Arzt-Patientenkontakt nicht ersetzen können und Sie sich bei konkreten Fragen weiterhin an Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt wenden sollten.“PraxisstempelHerausgeber: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. Liesegangstraße 17 a40211 DüsseldorfTel.: 0 211/ 61 01 98-0 Fax: 0 211/ 61 01 98-11 info@dgzmk.de www.dgzmk.deDie Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK) ist die wissenschaftliche Dachorganisation der Zahnmedizin in Deutschland. Sie repräsentiert über 30 Fachgesellschaften und Arbeitskreise. Ihr gehören heute rund 20.000 Zahnärzte und Naturwissenschaftler an. 2/2DGZMK · PatienteninformationWissenschafft GesundheitBei Jugendlichen entwickeln sich vor allem an den Kontaktflächen benachbarter Zähne neue Kariesdefekte. Das lässt sich durch eine zweck-mäßige Zahnzwischenraumhygiene, am besten mit Zahnseide, verhindern. Der Zahnarzt oder seine Mitarbeiter zeigen und erklären dem Jugendlichen die Handhabung dieser speziellen Hilfsmittel.Mit elterlicher Unterstützung und durch regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen des Kindes wird die Basis für eine lebenslange Mundgesundheit gelegt. Das Kind bzw. der Jugendliche lernen all-mählich, eigene Verantwortung für die Zahngesundheit zu übernehmen. Kariesschäden können nicht vererbt werden. Deshalb hat jeder Heranwachsende die Chance, mit Unterstützung durch die zahnmedizi-nische Prophylaxe die eigenen Zähne ein Leben lang gesund zu erhalten. Prof. U. Schiffner, HamburgDeutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde, DGKiz0 4/2 017www.dgkiz.de

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