24. Januar 2020

24.1.2020 – Eine kleine Wiederholung: Vom 22.06.2018 – Kopfweh der besonderen Art / von Christine Vetter aus der zm 108, Nr.7

Eine kleine Wiederholung, denn Kopfweh ist immer aktuell:

22.06.2018 – Kopfweh der besonderen Art / von Christine Vetter aus der zm 108, Nr.7

Nicht-medikamentöse Prophylaxe:

Es gibt auch nicht-medikamentöse Strategien zur Vorbeugung der Kopfschmerzattacken. Wichtig ist, Triggerfaktoren der akuten Migräne zu vermeiden. So ist bekannt, dass bei vielen Betroffenen ein abrupter Kohlenhydratentzug, ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus sowie ein wechselnder Koffeinkonsum akuten Attacken den Weg bahnen kann. Davon abgesehen gilt ein gutes Stressmanagement als bedeutsam, wobei Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen wirksam sein können, wie auch Biofeedbackverfahren zum Beispiel in Form eines Vasokonstriktionstrainings. Auch durch eine kognitive Verhaltenstherapie und durch eine regelmäßige körperliche Belastung im Sinne eines Ausdauertrainings kann man versuchen, die Migräne zu lindern und akuten Kopfschmerzen vorzubeugen. Ratsam ist insbesondere die Kombination einer medikamentösen Migräneprophylaxe mit nichtmedikamentösen Vorbeugestrategien. Bisher ungeklärt ist laut DKMG der Stellenwert der Akupunktur, als unwirksam wird die Homöopathie beurteilt.

Sonderformen der Migräne:

Eine Sonderform ist die menstruelle Migräne. Rund sieben Prozent der Frauen mit Migräne klagen über ein gehäuftes Auftreten der Attacken während und kurz vor der Menstruation, wobei meist besonders starke Kopfschmerzen in dieser Zeit angegeben werden. Als Ursache gelten Östrogenschwankungen. Da das Auftreten der Migräne zeitlich begrenzt ist, kann eine Kurzzeitprophylaxe sinnvoll sein. Laut den Empfehlungen der DKMG kann der menstruellen Migräne entweder mit einem  NSAR (am besten Naproxen in einer Dosis von zweimal 500 mg täglich, gegeben ab dem vierten Tag vor Beginn der Menstruation bis zum dritten Tag danach) oder mit einem Hormonpflaster (100 Mikrogramm Östradiol) vorgebeugt werden.

Eine besondere Situation stellt auch die Migräne bei Kindern und Jugendlichen dar. Die Prävalenz liegt zwischen drei und vier Prozent, wobei etwa die Hälfte der Betroffenen auch später im Erwachsenenalter unter einer Migräne leidet. Überproportional häufig sind Kinder betroffen, deren Eltern ebenfalls an einer Migräne leiden. Die kindliche Migräne zeigt dabei ein etwas anderes klinisches Bild: Beklagt werden häufig auch Bauchschmerzen. Die Kinder können ferner durch eine ungewohnte Teilnahmslosigkeit, durch Müdigkeit oder durch Blässe auffallen. Hauptsymptome sind oft Übelkeit und Erbrechen. Die Attacken sind meist kürzer als bei Erwachsenen, werden als solche oft übersehen oder als banaler Kopfschmerz und als Bauchprobleme fehlgedeutet.

Hier geht es demnächst weiter mit dem Kopf-und Gesichtsschmerz aus Sicht der Zahnmedizin.

Alles Gute weiterhin wünscht Ihnen / Euch Jochen Steuerwald, Zahnarzt aus Berlin-Schöneberg

Allgemein
About Jochen Steuerwald