Wie Kreidezähne zu behandeln sind, richtet sich nach dem Grad der Erkrankung und wird individuell festgelegt. Neben regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen alle drei bis sechs Monate, der Anwendung von Fluoridlack und fluoridierter Zahnpasta, gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten.
Bei einer leichten MIH können die betroffenen Zähne mit Pasten, die Kalzium und Phosphat enthalten, behandelt werden und die Fissuren, also die Rillen auf den Kauflächen, werden in der Regel versiegelt.
Bei einer mittelschweren MIH rät Antje Geiken, Leiterin des Funktionsbereiches Kinder- und Jugendzahnmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, zunächst zu einer provisorischen Versorgung des Zahns, um Schmerzfreiheit zu schaffen.
Erst dann kann eine Füllung gelegt werden oder eine Kinderkrone aus Stahl den Zahn schützen. „Im extremsten Fall, wenn das Kind sehr starke Schmerzen hat, der Zahn sehr stark von der MIH betroffen ist, dann kann man einen solchen Zahn auch extrahieren, also ziehen. Das sind glücklicherweise die seltenen Fälle“, so Geiken.
Auch Paula ist das erspart geblieben. Ihre leicht betroffenen Zähne wurden versiegelt und ihr maroder, stark befallene Kreidezahn erhielt eine Füllung. Die muss zwar regelmäßig kontrolliert und ausgebessert werden, aber Essen ist längst kein Problem mehr. Nur wenn sie sehr kaltes Eis isst, spürt sie ihren Problemzahn hin und wieder noch.