16. Februar 2016

16.02.2016 Problematisch: Stärke aus Hülsenfrüchten

Hallo und fortbildende Unterhaltung 🙂

Heute erfolgt nun die Fortsetzung zum Thema: Bittere Süße von Frau Johanna Hergt, aus der zm 105, Nr. 3 A.

Problematisch: Stärke aus Hülsenfrüchten

Aber macht uns der süße Stoff auch dick und krank? Warum essen wir überhaupt so viel davon? Und was können wir gegen die chronische Überzuckerung tun? „Glukose ist der Brennstoff, den unser Körper benutzt – und der ist nicht per se toxisch. Der Haushaltszucker Saccharose besteht aus Fruktose und Glukose. Einem gesunden, schlanken und körperlich aktiven Menschen schadet Zucker nicht – abgesehen von der Karies“, sagt Prof. Dr. Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung beim Deutschen Institut für Ernährungsforschung und tätig an der Medizinischen Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin der Berliner Charité.

Hauptfeind der Zähne ist die Saccharose, weil sie der am häufigsten vorkommende Zucker ist. Aber auch der Fruchtzucker, der vielen immer noch als gesund gilt, und auch lange Zeit für Diabetiker ein Zuckerersatz war, kann im gleichen Umfang Karies verursachen. „Die Einfach- und Doppelzucker können gut in die Zahnbeläge hineindiffundieren und sofort von den Bakterien, die auf den Zähnen sitzen, zu Säuren verstoffwechselt werden“, sagt Prof. Dr. Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Prodekan der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke.

Aber auch komplexere Zucker wie Oligosaccharide, die vor allem in Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen vorkommen, und langkettige Kohlenhydrate wie Stärke können Karies verursachen. „Wenn man diese erhitzt oder lange genug dem Speichel aussetzt, werden sie in kurzkettige Zucker zerhackt, die dann wiederum in die Plaque eindringen und abgebaut werden können“, erklärt Zimmer. Dabei sei es weniger zahnschädlich , eine ganze Tafel Schokolade auf einmal zu essen, als wenige Weichkaramelle über den Tag verteilt. Denn zum einen sei nicht entscheidend, wie viel Zucker man isst, sondern wie oft er in den Mund wandert. Allerdings gilt im Leben: „Wer häufig Zucker isst, nimmt auch gößere Mengen auf als jemand, der seltener Zucker isst“, sagt Zimmer.

So, das war´s für heute zum Thema Zucker: Die bittere Süße. Nächstes Mal geht es hier weiter mit der Zuckerbombe Obst.

Bis dahin alles Liebe von Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin-Schöneberg.

 

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