25. Januar 2016

25. Januar 2016 – Bittere Süße, aus der zm 105, Nr.3 A, 1.2.2015, Seite 32-38

Bittere Süße – Zucker und Zuckerersatzstoffe

Diesen Beitrag von Frau Johanna Hergt aus den Zahnärztlichen Mitteilungen (zm, 1.2.2015) möchte ich Ihnen bzw. Euch gerne weitergeben. In diesem Artikel geht es um Zucker, und dass wir gut doppelt so viel davon essen wie empfohlen. Der Zucker kann nicht nur Karies auslösen, sondern auch Übergewicht oder Diabetes verstärken. In dem folgenden Artikel von Frau Hergt geht es um die Frage warum wir gerne Süßes essen und was wir dagegen tun können.

„Morgens Marmeladenbrot mit gezuckertem Kaffee, mittags Heringssalat mit Limo und abends Pfannkuchen mit Apfelmus: Wir essen doppelt so viel Zucker wie empfohlen. Das kann nicht nur Karies auslösen, sondern auch Übergewicht, Diabetes oder eine Fettleber verstärken. Warum wir einen süßen Zahn haben und was wir dagegen tun können.

So sehen Kinderträume aus: Riesige Hallen gefüllt mit bunten Bonbons, himbeerigen Schokoladen, leuchtenden Lollipops, gepuderten Zimtwaffeln, sauren Brause-Mäusen, knusprigen Pralinen und minzigen Kaugummis. Doch an den Ständen der Kölner Messe geht es zur Zeit weniger darum, die Wünsche der Kleinen zu erfüllen, als die Gewinne der Großen zu steigern. Auf der internationalen Süßwarenmesse (ISM) präsentieren 1.500 Anbieter aus 65 Ländern in der ersten Februarwoche ihre Süßwaren und Snacks.

Für Verfechter eines gemäßigten Zuckerkonsums ist das überwältigende Süßwarensortiment ein Alptraum. Insbesondere amerikanische Wissenschaftler haben Zucker in jüngster Zeit als „Giftstoff“ ausgemacht, der dick und krank machen soll. Damit löst Zucker in der öffentlichen Debatte gerade das Feindbild Fett ab. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich vorgenommen, dem Verzehr von Karamellen, Cola und Co. einen Riegel vorzuschieben: Sie erwägt, die empfohlene Tagesdosis auf fünf Prozent der gesamten Kalorienzufuhr eines Erwachsenen zu beschränken – noch sind es zehn Prozent, was in der Praxis etwa zwölf Teelöffeln oder einem halben Liter Limonade entspricht.

Selbst davon sind wir hierzulande weit entfernt: Die Deutschen essen gut doppelt so viel wie von der WHO empfohlen. Jeder einzelne türmt im Laufe eines Jahres einen Zuckerberg von durchschnittlich 35 Kilogramm auf. Damit ist der Konsum in Deutschland zwar seit mehr als 40 Jahren relativ stabil, aber dieser bildet nur das Disaccharid Saccharose ab, also den Haushaltszucker, der industriell aus Rohr oder Rüben gefertigt wird.

Die WHO bezieht in ihrer Empfehlung aber sämtliche „freien Zuckerarten“ ein, also alle Mono- und Disaccharide, die Lebensmitteln zugesetzt werden, inklusive Honig, Sirup und Fruchtsüße. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist insbesondere der Verbrauch des Monosaccharids Glukose (Traubenzucker) heute fast doppelt so hoch wie noch vor 20 Jahren – eine Folge des gestiegenen Konsums gezuckerter Getränke und Schokoladen. Auch die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass der Anteil versteckter Zucker in Lebensmitteln in Form von Glukosesirup, Maltodextrin oder Laktose in den vergangenen Jahren weiter gestiegen ist. Fakt ist: „Wir essen  zu viel Zucker“, sagt Antje Gahl, Diplom-Ökotrophologin bei der DGE.“

So, nächstes Mal geht es hier weiter mit Stärke aus Hülsenfrüchten und der Zuckerbombe Obst.

Bis dahin liebe Grüße von Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin-Schöneberg

 

 

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