Haben Sie mal etwas vom Ölziehen gehört und wozu macht man das?
Ölziehen (oft auch Ölkauen genannt) ist eine Methode aus der traditionellen indischen Ayurveda-Heilkunde. Dabei nimmt man einen Esslöffel Pflanzenöl (klassisch Sesamöl, aber auch Sonnenblumen- oder Kokosöl werden oft genutzt) in den Mund und „zieht“ oder bewegt es 10–20 Minuten zwischen den Zähnen hin und her. Anschließend spuckt man es aus und spült den Mund gründlich mit Wasser.
Wozu wird es gemacht?
Befürworter schreiben dem Ölziehen verschiedene Effekte zu:
- Mundhygiene: Bakterien und Beläge im Mundraum sollen reduziert werden.
- Gesünderes Zahnfleisch: Kann Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) vorbeugen.
- Weißere Zähne: Manche berichten, dass die Zähne heller wirken.
- Frischer Atem: Durch die verminderte Bakterienlast.
Wissenschaftliche Einschätzung
- Es gibt tatsächlich einige kleinere Studien, die Hinweise darauf geben, dass Ölziehen die Anzahl schädlicher Bakterien im Mund reduziert und Zahnbelag sowie Mundgeruch verringern kann.
- Für systemische Effekte (also dass Ölziehen den ganzen Körper „entgiftet“, wie manchmal behauptet wird) gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege.
- Zahnärzte sehen Ölziehen meist als Ergänzung, nicht als Ersatz: Zähneputzen mit Fluoridzahnpasta und Zahnseide bleibt entscheidend für die Mundgesundheit.
Ölziehen kann die Mundhygiene unterstützen und ist bei richtiger Anwendung ungefährlich, sollte aber nie das normale Zähneputzen ersetzen.
Am besten fragen Sie den Zahnarzt Dr. Jochen Steuerwald in Berlin-Schöneberg.
