So, nun geht´s weiter mit dem Thema „Weisheitszähne“ (von Jan Lukas Rossmüller verfasst).
Der an der Uniklinik tätige Kieferchirurg Wilfried Wagner spricht von einer Abwägung der Risiken. Verursacht einer der Weisheitszähne akut Probleme, müsse er in der Regel raus. Das Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) verweist ebenfalls auf die wissenschaftliche Leitlinie. Diese besagt: Kommt ein Patient mit Schmerzen zum Arzt, die im Zusammenhang mit einem Weisheitszahn stehen, sollte dieser entfernt werden. Das gelte etwa bei Druckschmerzen am Kiefer oder wenn das umliegende Gewebe bereits entzündet ist, zählt Wagner auf. Wenn der hinterste Backenzahn schmerzt, aber an sich gesund ist, könne das Entfernen des benachbarten Weisheitszahns ebenfalls eine Linderung verschaffen. Doch die Leitlinie empfiehlt einen Eingriff auch bei allgemeineren Symptomen: Wenn sich Hinweise ergeben, dass ein Weisheitszahn eine Ursache für Zahn- oder Gesichtsschmerzen ist. Wenn es wahrscheinlich ist, dass der große Drängler für Schmerzen verantwortlich ist, kommt bereits eine Operation in Betracht. Weisheitszähne werden also nicht nur gezogen, um akute Schmerzen zu behandeln, sondern in manchen Fällen auch, um ihnen vorzubeugen. Das liegt daran, dass eine prophylaktische Entnahme der Weisheitszähne einfacher und risikoärmer ist. Der Zahnarzt muss versuchen abzuschätzen, wie sich der Weisheitszahn entwickeln wird. Ihn im Kiefer zu belassen, birgt Risiken: Weisheitszähne brechen oft Stück für Stück durch und können bei jedem kleinen Schub neue Entzündungen verursachen. Sie führen auch zu Druck im Kiefer. Bei Patienten mit engen Kiefern können sie die Schneidezähne übereinander schieben, insbesondere nach einer kieferorthopädischen Behandlung. Außerdem kann dieser Druck den Kiefer oder die Backenzähne schädigen. Ist eine Entwicklung mit solchen Symptomen absehbar, kann eine prophylaktische Operation sinnvoll sein.
Hier endet der vorletzte Textbeitrag zum Thema „Weisheitszahnentfernung“.
Die operative Weisheitszahnentfernung gehört bei uns in der Praxis seit über 17 Jahren zum täglichen Behandlungsablauf und die meisten Patienten berichten danach, dass es eigentlich gar nicht so schlimm war. Also bitte nicht nervös machen lassen.
Mit herzlichen Grüßen von Jochen Steuerwald, Eisenacher Straße 84 in Berlin Schöneberg.