1. März 2019

03.03.2019 Parodontitis – warum Zähne ihren Halt verlieren / Auszüge aus dem Patientenratgeber der DG PARO

03.03.2019 Parodontitis- warum Zähne ihren Halt verlieren / Auszüge aus dem Patientenratgeber der Fachgesellschaften für Parodontologie aus Deutschland (DG PARO), Österreich (ÖGP) und der Schweiz (SSP).

Liebe Leser, wussten Sie, dass Parodontitis eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit ist? Viele Menschen merken aber nicht, dass sie davon betroffen sind, weil die Parodontitis  zumeist nicht schmerzhaft ist und erste Anzeichen der Krankheit oft nicht ernst genug genommen werden. Unbehandelt kann diese Erkrankung zu Zahnverlust führen und Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Dabei ist die Parodontitis gut beherrschbar, vor allem wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird und Patient sowie das zahnärztliche Team eng zusammenarbeiten.

PARODONTITIS – warum Zähne ihren Halt verlieren

Parodontitis gehört zu den häufigsten chronischen Krankheiten des Menschen. Es ist eine entzündliche Erkrankung , die alle Teile des Zahnhalteapparates betrifft.

Parodontitis wird durch Bakterien im Zahnbelag (Plaque/Biofilm) ausgelöst. Über 700 verschiedene Bakterienarten können die Mundhöhle besiedeln. Die meisten davon sind harmlos und aktiver Teil der gesunden Bakterienflora im Mund. Durch eine unzureichende Mundhygiene nimmt die Menge der Bakterien auf den Zähnen zu und die empfindliche Zusammensetzung  der oralen Bakterienflora verschiebt sich zum Krankhaften (Dysbiose). Wird der zunächst weiche Zahnbelag nicht gründlich entfernt, verfestigt er sich durch Einlagerung von Mineralien: es entsteht Zahnstein. Zahnstein wiederum fördert das Wachstum der Plaque (Zahnbelag). Auf diese vermehrte und veränderte bakterielle Plaque reagiert der Körper mit einer Entzündung. Zunächst ist von diesem Prozess nur das Zahnfleisch , die Gingiva betroffen.

Erste Anzeichen einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) sind eine Schwellung und/oder Rötung des Gewebes und Zahnfleischbluten beim Essen oder Zähneputzen. Im Unterschied zu einer Parodontitis (Zahnbetterkrankung) bleibt die Gingivitis (Zahnfleischentzündung) aber auf das Zahnfleisch beschränkt und führt zu keine dauerhaften Schäden am Zahnhalteappaparat. Nach Entfernung der Plaque kann sie vollständig ausheilen. Gingivitis ist aber nicht harmlos, denn sie kann der Beginn einer Parodontitis sein.

Bei der Parodontitis greift die körpereigene Abwehrreaktion auf alle Anteile des Zahnhalteapparates über und zerstört den Kieferknochen und die Haltefasern des Zahnes, der Zahn wird locker. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist Zahnverlust die Folge. Parodontitis ist die Hauptursache für Zahnverlust bei Erwachsenen.

Parodontitis ist eine Erkrankung, die zumeist erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auftritt. Es gibt aber auch eine sehr rasch fortschreitende Form der Parodontitis, von der bereits Kinder und Jugendliche betroffen sein können.

URSACHE FÜR PARODONTITIS ist immer die Ansammlung von Bakterien in Form von Zahnbelägen (Plaque/Biofilm). Ohne bakterielle Beläge kann weder eine Gingivitis noch eine Parodontitis entstehen.

Soweit erstmal dazu. Beim nächsten Mal geht es hier um das individuelle Risiko an einer Parodontits zu erkranken. Übrigens sind auf unserer Homepage in der Rubrik AKTUELLES noch viele weitere interessante Dinge zum Thema nachzulesen. Einfach einmal unter „Steuerwald Berlin“ nachschauen. Was noch zu erwähnen ist: die Parodontitis nannte man früher Parodontose.

Dann bis zum nächsten Mal! Viele Grüße von Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin-Schöneberg.

 

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