17. August 2020

17.8.2020 / Was ist ein IMPLANTAT? / aus der Zahnarztpraxis Dr. Steuerwald, Eisenacher Straße 85, 10781 Berlin-Schöneberg / aus dem Patientenratgeber der DGParo

Implantate

Liebe Patientinnen und Patienten,
mit dem folgenden Ratgeber wollen wir Sie genauer zur Implantattherapie bei fehlenden Zähnen informieren. Im Einzelnen erhalten Sie dabei Antworten auf die folgenden Fragen:

  1. Was ist ein Implantat?
  2. Welchen Vorteil haben Implantate?
  3. Was spricht gegen Implantate?
  4. Wie wird ein Implantat gesetzt?

Lassen Sie sich zu diesen Fragen vor einer Therapie auch genau von Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin beraten. Ihr DG PARO-Spezialist berät Sie gerne.

1. Was ist ein Implantat?

Ein Implantat ersetzt einen fehlenden Zahn und besteht aus mehreren Komponenten. Der Implantatkörper ist eine künstliche Zahnwurzel, die in den Kieferknochen eingepflanzt (implantiert) wird. Die „Suprakonstruktion“, der eigentliche Zahnersatz, ist der sichtbare Teil des Implantats.
Der Implantatkörper ist meist aus Titan, einem sehr gut verträglichen Metall, zwischen 8 und 16 mm lang und verwächst fest mit dem Kieferknochen. Die meisten Implantate bestehen aus mehreren Komponenten. Längen und Durchmesser eines Implantats werden passend zum Knochenangebot ausgewählt. Unmittelbar nach der Implantation wird der Implantatkörper mit einer Abdeckschraube vorübergehend verschlossen. Der Gingivaformer (Gingiva =Zahnfleisch) erleichtert in der Einheilungsphase das Abheilen des Zahnfleisches und formt die Gingiva in der benötigten Weise. Das Abutment (Pfosten) wird fest mit dem Implantatkörper verschraubt und bildet die Unterlage für die Krone oder den Zahnersatz.
Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel bestehend aus einem Implantatkörper und der Suprakonstruktion mit festsitzenden Kronen oder herausnehmbarem Zahnersatz.

2. Welchen Vorteil haben Implantate?

Aufbau eines Implantats Implantate ersetzen fehlende Zähne und verleihen dem notwendigen Zahnersatz durch die künstliche Zahnwurzel einen festen Halt. Sie schließen einzelne Zahnlücken, ohne dass dabei (wie beim Schluss durch eine Brücke), die gesunde Zahnsubstanz der Nachbarzähne beschliffen werden muss. Implantate reduzieren den Knochenabbau in zahnlosen Kieferabschnitten, weil sie die Kaukräfte auf den Kiefer übertragen.
Implantate können herausnehmbarem Zahnersatz einen festeren Halt verleihen. Durch das Setzen von Implantaten wird es oft möglich, einen festsitzenden Zahnersatz zu integrieren, wo sonst nur ein herausnehmbarer Zahnersatz (Prothese) möglich wäre.
Implantate ersetzen fehlende Zähne und verleihen dem notwendigen Zahnersatz einen festen Halt.

3. Was spricht gegen eine Implantatbehandlung?

Nicht immer ist eine Implantatbehandlung möglich. Voraussetzung ist immer eine ausreichende Dicke des vorhandenen Kieferknochens. Auch einige Erkrankungen können eine Behandlung mit Implantaten ausschließen.
Dazu gehört eine unbehandelte Parodontitis (entzündlicher Abbau des Zahnhalteapparates) und ein unbehandelter oder schlecht eingestellter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Eine Behandlung verbietet sich auch bei bestimmten Knochenleiden, Störungen der Blutgerinnung und Wundheilung, Immunschwäche, schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen und Drogen- oder Medikamentenmissbrauch und manchmal auch bei psychischen Erkrankungen.
Gegen eine Implantatbehandlung spricht auch das Rauchen. Bei Rauchern heilen Implantate schlechter ein und lockern sich auch häufiger als bei Nichtrauchern. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist außerdem eine sehr gute Mundhygiene. Dabei kommt es darauf an, dass Sie die Zähne und die Implantate regelmäßig und vor allem gründlich reinigen. Schlechte Mundhygiene spricht daher ebenfalls gegen eine Implantatbehandlung.
Neben bestimmten Krankheiten gefährden das Rauchen und eine schlechte Mundhygiene den Erhalt eines Implantats und sprechen daher gegen eine Implantatbehandlung.

4. Wie wird ein Implantat gesetzt?

Die Schleimhaut über dem Kieferknochen wird zunächst mit einem kleinen Schnitt eröffnet. Dann wird mit einem Bohrer das Implantatbett geschaffen. Danach wird das Implantat im Implantatbett fest verankert. Zum Abschluss wird die Schleimhaut mit einer Naht wieder verschlossen. Grundsätzlich werden einphasige von zweiphasigen Implantatsystemen unterschieden.
Das „einphasige Implantat“ ragt von Anfang an in die Mundhöhle hinein. Das „zweiphasige Implantat“ ist in der Einheilungsphase vollständig von Zahnfleisch bedeckt.
Nach der Einheilung wird es durch einen kleinen chirurgischen Eingriff freigelegt. Dann kann die Krone oder der Zahnersatz befestigt werden.
Welches Implantatsystem für Sie in Frage kommt, wird Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin gemeinsam mit Ihnen entscheiden.
Das Setzen eines Implantats erfordert einen chirurgischen Eingriff, bei dem das Implantat fest im Knochen verankert wird.

Weitere Auskünfte erteilen:

Dr. Steuerwald und Kollegen, Berlin-Schöneberg

und
Spezialisten der DG PARO
Universitätszahnkliniken
Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) e.V.
Text erstellt von Prof. Dr. Dr. S. Jepsen und Dr. M. Hagner, Bonn, unter Mitwirkung von Prof. Dr. R. Deinzer, Gießen, Prof. Dr. P. Eickholz, Frankfurt, und Prof. Dr. U. Schlagenhauf, Würzburg.

Prothetik, zahnärztliche Chirurgie , , , , , , , , , , ,
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