Die professionelle Zahnreinigung (PZR) wird ja oft vom Zahnarzt empfohlen, ist aber nicht unumstritten.
Was ist eine professionelle Zahnreinigung?
- Bei der PZR werden Zahnbeläge (Plaque und Zahnstein) auch an schwer zugänglichen Stellen entfernt (zwischen den Zähnen, am Zahnfleischrand, unter dem Zahnfleischsaum).
- Typische Schritte: Entfernung von harten/weichen Belägen, Politur, Fluoridierung.
- Dauer: ca. 30–60 Minuten, Kosten: 60–120 €, oft nicht von der Krankenkasse übernommen.
Vorteile
- Vorbeugung von Karies und Parodontitis: Durch die gründliche Entfernung von Belägen reduziert sich die Bakterienlast im Mund. Studien zeigen, dass dadurch Entzündungen am Zahnfleisch (Gingivitis) zurückgehen und das Risiko für Parodontitis sinkt.
- Gesünderes Zahnfleisch: Weniger Zahnfleischbluten, weniger Schwellungen.
- Ästhetik: Entfernung von oberflächlichen Verfärbungen (z. B. durch Kaffee, Tee, Nikotin).
- Frischer Atem: Weniger Bakterien → weniger Mundgeruch.
Einschränkungen und Kritik
- Nicht zwingend für jeden notwendig: Wer sehr gute Mundhygiene betreibt, kann auch ohne PZR gesunde Zähne behalten.
- Kosten-Nutzen-Abwägung: Medizinisch notwendig ist sie nicht für alle, eher für Risikogruppen (z. B. Menschen mit Parodontitisneigung, Implantaten, Kronen, Brücken, kieferorthopädischen Apparaturen).
- Häufigkeit: Manche Zahnärzte empfehlen 2–4 Mal pro Jahr, wissenschaftlich belegt ist aber vor allem, dass ein bis zwei Behandlungen pro Jahr bei Risikopatienten sinnvoll sind.
Fazit
- Sinnvoll besonders für Risikopatienten (Parodontitis, viele Füllungen/Kronen/Implantate, schlechte Zugänglichkeit beim Putzen).
- Für Menschen mit sehr guter Mundhygiene ist sie ein „Nice-to-have“, aber nicht zwingend notwendig.
- Der größte Nutzen ist weniger kosmetisch, sondern die Reduktion von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis-Risiko.
Am besten fragen Sie den Zahnarzt Dr. Jochen Steuerwald in Berlin-Schöneberg.