24. Juni 2022

24.6.2022 – Herz und Kreislauf – Ein Beitrag der DGParo (Deutsche Gesellschaft für Parodontologie)

Frau presst sich beide Hände auf das Herz

24.6.2022 – Herz und Kreislauf Wussten Sie, dass Parodontitis sowie Gefäß- und Herzerkrankungen in enger Beziehung stehen?

​ Ein Beitrag der DGParo (Deutsche Gesellschaft für Parodontologie)

Herz & Kreislauf

Wussten Sie, dass Parodontitis sowie Gefäß- und Herzerkrankungen in enger Beziehung stehen? Bei einer unbehandelten, schweren Parodontitis finden sich Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Zudem treten bei einer unbehandelten Parodontitis vermehrt Bakterien in die Blutbahn ein (Bakteriämie), selbst bei alltäglichen Aktionen wie dem Kauen und Zähneputzen. Bei Patienten und Patientinnen mit entsprechender Veranlagung kann dies zu einer Herzinnenhautentzündung, einer sogenannten Endokarditis, führen.

Schließlich haben Parodontitis und Herzerkrankungen auch gemeinsame Risikofaktoren. Dabei handelt es sich nicht nur um Lebensstilfaktoren wie zum Beispiel das Rauchen, sondern auch um gemeinsame genetische Varianten, sogenannte Polymorphismen. Diese verursachen zwar an sich keine Krankheit, aber erhöhen das Risiko für beide Erkrankungen, weshalb eine schwere Parodontitis auch ein Warnzeichen für Herz- und Gefäßerkrankungen darstellen kann.

Beide Erkrankungen verursachen zunächst keine akuten Beschwerden. Sie werden daher häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt. Sobald aber eine der beiden erkannt wird, sollten Patient:innen, Zahnärzt:innen und Hausärzt:innen beziehungsweise Kardiolog:innen eng zusammenarbeiten. Allerdings werden in der Praxis die beiden Krankheitsbilder viel zu häufig isoliert betrachtet.

Mund- und Allgemeingesundheit gehören zusammen​

Gesundes Zahnfleisch und gesunde Zähne sind für das Wohlbefinden des ganzen Körpers von Bedeutung. Mund- und Allgemeingesundheit stehen in enger Wechselwirkung. So können entzündliche Erkrankungen in der Mundhöhle den Gesamtorganismus beeinträchtigen. Denn Bakterien oder Entzündungsstoffe gelangen aus der Mundhöhle in die Blutbahn, verändern diese und begünstigen so möglicherweise Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Viele Allgemeinerkrankungen und deren medikamentöse Behandlung können umgekehrt das Risiko für die Entstehung von Karies und Parodontitis verstärken und haben unter Umständen Auswirkungen auf deren Behandlung.

Ein gesunder Lebensstil in Verbindung mit gründlicher Mundhygiene und regelmäßigen Kontroll- beziehungsweise Behandlungsbesuchen bei der Zahnärztin oder beim Zahnarzt kann die Risiken für Parodontitis und Zahnverlust deutlich verringern, und damit zum Erhalt der allgemeinen Gesundheit beitragen.

Lesen Sie mehr über die Ursachen, Entstehung und mögliche Vorbeugung einer Parodontitis.

Anzeichen für eine mögliche Parodontitis

  • Häufiges Zahnfleischbluten etwa beim Zähneputzen, aber auch spontan, z. B. beim Kauen
  • Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch
  • Dauerhafter Mundgeruch und/oder unangenehmer Geschmack im Mund
  • Das Zahnfleisch zieht sich zurück, die Zähne erscheinen länger
  • Empfindliche Zähne (Zahnhälse)
  • Eiteraustritt aus den Zahnfleischtaschen
  • Zähne werden locker und können wandern

Ein Beitrag der DGParo, veröffentlicht von Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin – Schöneberg

Allgemein, Parodontologie, Prophylaxe, Zahnerhaltung , ,
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