Einfluss von Parodontitis auf Schwangerschaft – der Hintergrund
Ob Parodontitis ungünstige Auswirkungen auf eine Schwangerschaft haben kann, beschäftigt die zahnmedizinische Forschung seit vielen Jahren. Patientinnen mit Parodontitis scheinen ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder eine Präeklampsie zu haben. Außerdem zeigt das Neugeborene häufiger ein geringes Geburtsgewicht. Die wissenschaftliche Datenlage hierfür ist allerdings nicht eindeutig, und es lassen sich noch keine fundierten Rückschlüsse ziehen.
Der Zusammenhang von Parodontitis und nachteiligen Folgen im Rahmen der Schwangerschaft ist in der folgenden Abbildung anschaulich dargestellt. Grundsätzlich wird zwischen zwei direkten und zwei indirekten Wegen unterschieden.
Einer der direkten Wege beschreibt das Aufsteigen von Bakterien über Vagina (Scheide) und Zervix (Gebärmutterhals) in die Gebärmutter. Entzündungen der Harnwege gelten mit 40 bis 50 Prozent als die häufigsten Ursachen für Frühgeburten. Auch bei Präeklampsie tragen Harnwegsinfekte zur Entzündungsantwort im ganzen Körper bei. Der zweite direkte Weg ist die Verbreitung von Mikroorganismen aus der Mundhöhle durch die Blutgefäße. Bei einer Parodontitis gelangen Bakterien über die Zahnfleischtasche in die Blutgefäße und können sich ihren Weg zum Embryo bahnen.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Praxis
Dr. Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin-Schöneberg, Eisenacher Straße, 10781 Berlin.