28. Januar 2023

28.1.2023 Implantate – ein Text der DG Paro, wiedergegeben von Dr. Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin- Schöneberg

 

Implantate

Ein Implantat ersetzt einen fehlenden Zahn und besteht aus mehreren Komponenten. Das Implantat selbst wird als künstliche Zahnwurzel in den Knochen eingebracht. In dem Implantatkörper wird ein Aufbau (Abutment) verschraubt. Dieser Aufbau dient zur Befestigung des eigentlichen Zahnersatzes, zum Beispiel eine Zahnkrone, Brücke oder Prothese. Implantate sind zumeist aus Titan, einem sehr gut verträglichen Metall, und verwachsen fest mit dem Kieferknochen. Längen und Durchmesser eines Implantats werden passend zum Knochenangebot ausgewählt. Implantate können nach dem Einbringen in den Kieferknochen direkt versorgt werden. Zumeist wartet man aber die Einheilung in den Knochen für einige Wochen beziehungsweise Monate ab.

Welchen Vorteil haben Implantate?

Implantate ersetzen fehlende Zähne und verleihen dem notwendigen Zahnersatz durch die künstliche Zahnwurzel einen festen Halt. Sie schließen einzelne Zahnlücken, ohne dass dabei – wie beim Schluss durch eine Brücke –, die gesunde Zahnsubstanz der Nachbarzähne beschliffen werden muss. Implantate reduzieren den Knochenabbau in zahnlosen Kieferabschnitten, weil sie die Kaukräfte auf den Kiefer übertragen. Durch das Setzen von Implantaten wird es oft möglich, einen festsitzenden Zahnersatz zu integrieren, wo sonst nur ein herausnehmbarer Zahnersatz, eine Prothese, möglich wäre.

Wie wird ein implantat gesetzt?

Das Zahnfleisch über dem Kieferknochen wird zunächst mit einem kleinen Schnitt eröffnet. Dann wird mit einem Bohrer das Implantatbett geschaffen, in welches das Implantat eingedreht wird. Zumeist wird die Schleimhaut mit einer Naht wieder verschlossen und die Einheilung des Implantates im Knochen abgewartet. Das Implantat wird anschließend durch einen zweiten kleinen chirurgischen Eingriff wieder freigelegt. Nun kann die Krone oder anderer Zahnersatz befestigt werden. Welches Implantatsystem und welche Versorgung für Sie in Frage kommt, wird Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt gemeinsam mit Ihnen individuell entscheiden.

Was kann ich tun, damit mein Implantat möglichst lange hält?

Zahnimplantate werden bereits seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Studien zeigen, dass 95 von 100 Implantaten weit länger als fünf Jahre halten. Damit das auch für Sie gilt, sollten Sie Folgendes beherzigen:

In allen Phasen der Behandlung ist  eine gründliche Reinigung und Pflege des Implantats besonders wichtig. Ihr eigener täglicher Einsatz bei der Mundhygiene ist für Ihre Implantate also überlebenswichtig!

Genauso bedeutend ist allerdings der regelmäßige Kontrollbesuch in der Zahnarztpraxis. Wie oft Sie kommen, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Praxisteam. Üblich sind Abstände von drei bis sechs Monaten. Bei diesen Besuchen werden Implantate, Zähne und Zahnfleisch kontrolliert und professionell gereinigt. Dabei werden insbesondere auch Bereiche gereinigt, die Sie zu Hause nicht erreichen können.

Die professionelle Implantatreinigung ist aufwändiger und dauert daher auch länger als die Reinigung von Zähnen.

Das Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Implantatverlust. Sie sollten es daher möglichst aufgeben.

Mukositis und Periimplantitis

So wie bei Zähnen kann es durch den bakteriellen Biofilm auch zu entzündlichen Veränderungen und dem Abbau von Kieferknochen um die Implantate kommen. Man unterscheidet eine Mukositis – eine Entzündung der Weichgewebe um das Implantat – und eine Periimplantitis, bei welcher die Entzündung auch einen Abbau des periimplantären Knochens verursacht.

Mukositis und Periimplantitis sind für Sie kaum erkennbar. Deswegen sind regelmäßige Kontrollbesuche in der Praxis wichtig.
Beim Verdacht auf eine Entzündung sollten Sie diese möglichst bald aufsuchen.
Diese Informationen zum Thema: Implantate, stammen von der DGParo, der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.
Viele Grüße vo Dr. Jochen Steuerwald, Zahnarzt in Berlin-Schöneberg
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